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Das Spagat (hanumānāsana)

  • Autorenbild: Melanie Berger
    Melanie Berger
  • 20. Jan. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. März 2021

Das Spagat ist eine fortgeschrittene āsana. Entgegen der Annahme, der Übende würde sich mit dem eigenen Körpergewicht nach unten drücken, um die Beine in diese weite Bewegung zu führen, formen sich die Beinen gerade nicht durch ein Drücken nach unten in diese āsana. Wie die Bewegung genau entsteht wird im Text genauer beschrieben.


Zunächst bildet sich der Praktizierende eine Vorstellung über die sogleich einzunehmende Form. Im Erkennen der Bewegung beginnt die Stellung. Während man ein Bein nach vorne führt und das andere nach hinten nimmt beobachtet man aufmerksam den unteren Bereich der Wirbelsäule (Steiß). Hier denkt man sich ein punktuelles Zusammenziehen. Dadurch entsteht ein Kraftimpuls und die Wirbelsäule bietet sich ganz natürlich zur Aufrichtung an. Sie wird richtig lang. Langsam kann man eine Hand vom Boden lösen und den Arm in einer gestreckten Haltung nach oben führen (Bild unten links am Ende des Artikels). Wieder zieht man sich kräftig im unteren Rücken zusammen um die Wirbelsäule noch weitere nach oben sprießen zu lassen. Es ist gerade so, wie wenn man sich aus dieser untersten Region des Rückens aus der Hüfte nach oben heben wollte. Der Arm bietet hier eine ideale Unterstützung. Der Übende kann bemerken, wie es im Bereich der Beine durch das Anheben der Wirbelsäule leichter wird. Der Druck auf die Beine wird vermindert. Wenn diese Bewegung gut gelingt ist es möglich den zweiten Arm nach oben zu führen (Bild unten links). Insbesondere jetzt sollte der Übende darauf achten sich nochmals gut nach oben anzuheben. Die Wirbelsäule sollte richtig lang nach oben wachsen. Während des Übens verbleibt der Praktizierende in einer überschauenden Übersicht und Beobachtung zum Körper. Achte immer auf das vordere Bein, weil es gerade dort zu Überdehnungen der Bänder kommen kann.


Umso besser es gelingt die Wirbelsäule nach oben in eine Streckung zu führen, umso leichter wird es im Beinbereich. Beobachten kann man, dass die Beine sogar recht weich in die weite Beinstellung zum Boden herabsinken. Die Beine schieben sich in die weite Form entlang der Matte. Dies stellt gerade eine Gegenbewegung dar zum Drücken des Körpers in Richtung des Bodens.


Bei der Übung sollte man ein zu zwangshaftes hineingehen vermeiden. Die Bewegungen sollten gut beobachtet, abgestimmt und koordiniert werden.


Wenn die āsana gelingt ist es auch möglich sich innerhalb des Spagates in eine Rückwärtsbeuge zu begeben (Bild oben). Dies stellt eine weitere Anforderung an das Bewusstsein dar. Im Steißbereich wird nochmals eine punktuelle Zentrierung hergestellt worauf in der Wirbelsäule neue Kapazitäten entstehen um länger zu werden. Auch hier sollte das vordere Bein gut beobachtet werden um Verletzungen auszuschließen.


Um die Übung zu beenden ist es günstig wenn man nicht einfach herausfällt, sondern ruhig, langsam und geordnet aus der āsana herauskommt indem man sich mit den Händen am Boden stützt und die Beine langsam anwinkelt.


Inspiriert wurde ich von Heinz Grill: "Ein neuer Yogawille" wonach drei Punkte in eine Yogapraxis etabliert werden sollen:

- eine Bewegung erkennen

- eine Bewegung sich vorstellen

- eine Bewegung realisieren


Viel Freude beim Anschauen und Ausprobieren.


Melanie



ree



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