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Die körperfreie Bewegung – was ist das?

  • Autorenbild: Melanie Berger
    Melanie Berger
  • vor 11 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Welche Bewegungen gibt es?

Wenn man von der Definition des Begriffes Bewegung ausgeht erhält man die Information, dass Bewegung im physikalischen Sinne die Änderung eines Ortes, eines Messpunktes oder eines physikalischen Körpers mit der Zeit ist (wikipedia/ google).

Es werden ferner auf der Seite der Stiftung des Gesundheitswissens fünf verschiedene Arten von Bewegungen genannt, die unter die körperlichen

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gehören, wie Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit. Neben den genannten körperlichen Bewegungen die man täglich absolviert, gibt es jedoch noch etwas anders

gelagerte Bewegungen des Menschen. Die motorische, körperliche dürfte uns jedoch die bekannteste sein. Der Mensch als geistbegabtes Wesen ist in der Lage sich Gedanken

und hieraus geeignete Vorstellungen zu bilden. Wenn man sich bspw. eine einfache Halbmondform vorstellt, ca. 30 cm vor dem Gesichtssinn, dann entsteht durch den Denkprozess auch eine Art Bewegung. Diese stellt jedoch eine sehr viel feinere

als die körperliche es ist dar. Man könnte sie auch als „mentale Bewegung“ bezeichnen. Durch das Vorstellen einer halbmondform entsteht tatsächlich metaphysisch ebenfalls eine Art Bewegung, die körperfrei ist, und die wir mit den herkömmlichen Augen nicht erblicken können.


Bewegungen sind unterschiedlich

Wenn man von „körperfreier Bewegung“ spricht, wie oben ausgeführt, mag dies vielleicht zunächst sehr ungewöhnlich klingen. Geht man normalerweise zunächst davon aus, dass eine Bewegung immer mit dem Körper ausgeführt wird. Dies ist ganz richtig, jedoch ist die Art und Weise WIE der Mensch sich bewegt ganz unterschiedlich zu werten. Bewegungen die mit dem Körper getätigt werden, können auf der einen Seite sehr stark fixiert, verspannt, starr und wie unbeweglich in ihrem äußeren Ausdruck wirken. Zum anderen kann es sein, dass Bewegungen wir formlos aussehen und über zu wenig Spannkraft verfügen. Wie gelangt man hier wie zu einer Mitte, die weder zu fixiert noch zu strukturlos erscheint und vielmehr als freie, leichte und ideale Bewegung gewertet werden kann?


Wie entsteht im Ergebnis eine vom Körper freiere, ideale und ästhetische Bewegung?

Heinz Grill (Geistforscher, Buchautor) benennt in der Literatur: „Die 7 Lebensjahrsiebte und die 7 Chakren“ hierzu folgendes: „Diese Formkräfte (1) wirken von außen nach innen und geben der Physiognomie ebenfalls eine sehr klare Struktur. Wenn man von dem Begriff Formkräfte spricht, so sind es keine leibgebundenen materiellen Kräfte, sondern Gedanken, sonnenhafte Entitäten, die durch das Bewusstsein organisiert werden und auf ihre spezifische Weise auf den Körper zurückwirken. Die formbildenden Kräfte wirken immer von oben nach unten oder von außen nach innen. Ihr Charakter ist zentripetal.“ Formkräfte sind ein anderer Ausdruck für sogenannte Ätherkräfte. Es handelt sich hierbei um einen allgemeinen Begriff für unterschiedliche Energieformen.

 

Nun hat der Mensch die Fähigkeit über das Denken und Vorstellen einer geeigneten Idee, oder anders ausgedrückt, durch eine spezifische Bewusstseinsaktivität, sogenannte körperfreie Energien oder formende Kräfte zu organisieren. Wenn dies gelingt, kann der Übende bemerken, wie Bewegungen leichter, freier und dadurch im Ergebnis in ihrem äußeren Ausdruck „körperfreier“ und ästhetischer werden. Die Bewegung beginnt zunächst aber auf mentaler Ebene und wird dann auf den Körper wie übertragen. Auf diese Weise wird der Körper auf ideale Weise geformt. Herkömmlicherweise bewegt sich der Mensch mehr aus der Gewohnheit heraus, evtl. mehr aus einem Trieb, und weniger auf Grundlage einer gebildeten Vorstellung.

 

Die folgenden Bilder demonstrieren die āsana (Körperübungen im Yoga) „der stehende Halbmond“ und können dem interessierten Leser einen Eindruck vermitteln, wie eine Bewegung ohne Vorstellung (Bild links) und einmal mit Vorstellung (Bild rechts) in ihrem äußeren Ausdruck unterschiedlich erscheinen. Gerade in der Yogastilrichtung die Heinz Grill begründet hat (ein Neuer Yogawille) wird insbesondere Wert daraufgelegt, dass die āsana aus einer Idee heraus geformt werden. Hier beim stehenden Halbmond ist es die Idee der Gliederung des Körpers. Praktisch schaut das dann so aus: die Hüfte verbleibt stabil, in der Mitte der Wirbelsäule, ca. auf Höhe des 10. Brustwirbels, erfolgt ein spannfreudiger Krafteinsatz und der Schultergürtel gebärdet sich entspannt und leicht. Zunächst ist es sinnvoll sich in einer stehenden Position dieser drei Abschnitte lebendig bewusst zu werden und sich diese für einige Augenblicke vorzustellen. Danach erfolgt die praktische Umsetzung auf Grundlage der gebildeten Vorstellung über die Gliederung. Freilich ist es zunächst ungewöhnlich auf diese Weise den Körper zu bewegen. Im Ergebnis wird der Körper aber über die Bewusstseinsaktivität auf sinnvolle und durchaus auch grenzüberschreitende Weise in die gewünschte Form gebracht. Der Körper bildet hierzu das Instrument, oder Werkzeug, die Idee auf physische Weise zum Ausdruck zu bringen. Diese Übungspraxis bereitet nicht nur Freude, sondern führt darüber hinaus zu einer Beruhigung des zentralen Nervensystems. Mentale und physische Bewegung treffen sich auf ideale Weise.


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Auf dem linken Bild ist erkennbar, dass die Übende sich ohne den Gedanken der Gliederung, also ohne Idee, in eine rückwärtsbeugende Bewegung begibt. Eine Ausformung in der Mitte der Wirbelsäule ist nicht erkennbar und so staucht sich im Ergebnis der untere Rücken und die Schultern sind verspannt. Die Bewegung scheint wie nicht nach außen in das Räumliche zu gelangen. Das rechte Bild lässt erkennen, dass die Hüfte durch die Idee der Gliederung stabil ist, die Mitte kräftig ausgeformt wird und die Schultern entspannt sind. Die Wirbelsäule formt eine Halbmondform und wirkt dynamisch und leicht. Die Bogenform sowie die Gliederung der einzelnen Abschnitte rücken beim Üben lebendig in die Vorstellung. Es erscheint so, wie wenn die Bewegung über die Körpergrenze nach außen in den Luftraum gelangt.

 

Melanie Berger

Im August 2025


Begriffserklärung:

(1) Der Begriff "Formkräfte" stammt hauptsächlich aus der Anthroposophie und beschreibt die geistigen Kräfte, die für die Gestaltung von Formen und Gestalten verantwortlich sind. (Quelle: google, Eingabe Formkräfte, abgerufen am 23.08.25)

Weitere Beschreibungen zu den Formkräften: https://anthrowiki.at/Bildekr%C3%A4fte

 

Quellenangaben:

Fachliteratur: Die 7 Lebensjahrsiebte und die 7 Chakren von Heinz Grill S. 117/ 135

Anthrowiki: Eingabe Formkräfte, abgerufen am 23.08.25

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