Yogavideo zum Drehsitz - arda matsyendrāsana

Im Idealfall geht jeder Handlung, jeder Tat ein mentaler Schritt wie bspw. eine Idee voraus. Aus einer Idee, oder anderes ausgedrückt einem Gedanken, entwickelt sich dann mit der Zeit eine konkrete Vorstellung und aus dieser widerrum entsteht ein Gefühl zu der Idee. Schließlich hat der Mensch als letzte Instanz dann das Begehren seine Idee in die Tat umzusetzen. Dies beschreibt die hohe Kunst der Konzentration, des schöpferischen Denkens.

Im Drehsitz gelangt genau diese freie Denktätigkeit zur Umsetzung. Ausgehend von der Idee, den Körper in diese ungewöhnliche Form zu führen und gleichzeitig in einer hochkonzentrierten, ruhig beobachtenden und wachen Übersicht zu verbleiben, entwickelt sich im Übungsverlauf exakt die vorgenommene Vorstellung schließlich zur Form des Körpers. Die Bewegung wird gemäß der Vorstellung umgesetzt.

Während des Übens verbleibt man in einer beobachtenden und wachen Übersicht zum Körper, nimmt diesen mit seinen Spannungen zwar wahr, verwickelt sich jedoch nicht mit diesen. Man bleibt wie freier von der Bewegung bzw. führt diese bewusst aus der ruhigen Beobachtung gemäß der kreierten Vorstellung. Das Wegschauen vom eigenen Körper unterstreicht diese Haltung.

Heinz Grill zum Drehsitz aus dem Buch "Die Seelendimension des Yoga": Der Gedanke lenkt die Sinnesprozesse. So wie der Kopf vollkommen frei über die Spannungen der Körperlichkeit und der mit den Gliedmaßen eingenommenen speziellen Form verweilt und dennoch die auszuführende Dynamik mit den Sinnen dirigiert, so sollte gleichermaßen das Denken einerseits weise, klar, beobachtend und dirigierend tätig sein und sich dennoch nicht in die Handlung verwickeln. Das Denken sollte frei von den Zugriffen der willentlichen Gebärden des Körpers bleiben."

Nach der Ausführung kann der Übende bemerken, dass durch diese bewusste Aktivität eine Ordnung und Ruhe im Inneren entstanden ist.

Viel Freude beim Üben

Eure Melanie